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«Peeping Tom» wurde zum Begriff durch den gleichnamigen Skandalfilm von 1960, heute stösst man immer häufiger auf diesen Ausdruck; die Zeit ist also reif für Peeping Tom.

In meinem Verständnis ist Peeping Tom jemand, der seine Sexualität nicht natürlich ausleben kann, sondern im Versteckten und Geheimen operiert, was zu vielen negativen Begleiterscheinungen wie Einsamkeit, Neurosen und grossen Schuldgefühlen führt.

In meinen Bildern geht es häufig um solche Schuldgefühle. Man darf sich sogar fragen, gilt meine eigentliche Liebe, der ich mich hier abmühe ein bisschen (Un)Glück zu finden, nicht der Schuld selber? Ein anderes Thema ist das uralte Verhältnis der Geschlechter zueinander. Die weibliche, erotische Welt stelle ich als sehr anziehend und zugleich bedrohlich dar, da sie mich mit Penis und Kopf aufzufressen droht. Im Gegenpol steht der Mann da, schwer und breit, mit Feinden ringsum und dem delikatesten Angriffspunkt – seinem Geschlecht. Sex ist trotz aller Verheissung eine schwere Angelegenheit, geht es doch gerade hier um zwischenmenschlichen Kontakt in der intimsten Form. Ob dafür die Phantasie der totalen Selbstaufgabe, wo nur noch dreckige Lust regiert, eine Lösung ist? All diesen Bildern gegenüber steht dann der reale Alltag ausserhalb aller Phantasmaorgien und Schimären, der sehr normiert, kontrolliert und gezwängt ist, wo Sexualität oder gar Liebe neben all dem anderen (noch) keinen Platz findet.

 

Duri Galler

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