«... Eine Bemerkung noch zur Stellung der Druckgrafik – vor allem der Holzschnitte – in Leuenbergers Arbeit. Sie ist bei ihm keineswegs eine mindere Gattung, in der sich die Ergebnisse der Hauptgattung Malerei spiegeln, sondern ein wichtiger Schritt in der Bildentwicklung. Sie nimmt die Zwischenstellung ein zwischen der Zeichnung und dem Bild: wenn ein Motiv bis nahe zu seiner endgültigen Gestalt entwickelt ist, wird es im Holzschnitt auf seine Bildhaftigkeit geprüft. Die Formen müssen im Holzschnitt eindeutig sein und sie vertragen eine kräftige Farbigkeit oft mehr als das gemalte Bild. Leuenberger ist ein selbständiger, schöpferischer Holzschneider, der sein Material – die Farbe und den Holzstock – sich frei entwickeln lässt. Was sonst für Holzschneider Scylla und Charybdis sind, die Sprödigkeit auf der einen und die Sentimentalität auf der andern Seite, scheinen Leuenberger nichts anzuhaben: denn jeder seiner Holzschnitte ist eine souveräne künstlerische Äusserung von hoher Qualität.»
aus Carlo Huber: Werner Leuenberger. Katalog zur Ausstellung, Kunsthalle Bern, 1973
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